Häufige Parasitosen bei unseren Reptilienpatienten


Viele unserer Patienten werden mit Parasitenbefall vorgestellt. Meist fallen die Tiere durch Inappetenz und Abmagerung auf, sie sind oft träge oder haben Durchfall. Zur Diagnose muß eine Kotuntersuchung durchgeführt werden. Dazu benötigt man relativ frischen Kot, möglichst nicht älter als 1 bis 2 Tage.
 

 
 

 
Kokzidien:
Diese Einzeller sind sehr weit verbreitet, da sie direkt, also nicht über Zwischenwirte, übertragen werden. Besonders häufig findet man Kokzidien bei Agamen und Chamäleon, aber auch Landschildkröten und Leguane sind oft betroffen.

Die Oozysten sind sehr widerstandsfähig und in der Umgebung lange infektiös.
 

 
Flagellaten:
Hierbei handelt es sich ebenfalls um einzellige Parasiten in Darm und gelegentlich auch im Harntrakt. In der Kotuntersuchung fallen sie durch ihre hohe Beweglichkeit auf. Wichtig ist allerdings die Untersuchung von frischem Kot!

Was tun bei Parasitenbefall?
Wichtig ist in erster Linie die Verabreichung eines Medikamentes speziell gegen die nachgewiesenen Parasiten. Allerdings spielt der hygienische Aspekt eine große Rolle, da sonst ständig Reinfektionen vorkommen. In befallenen Beständen müssen alle Tiere gleichzeitig behandelt werden.

Normalerweise werden die antiparasitären Medikamente mindestens zwei Mal im Abstand von 7- 10 Tagen verabreicht. Während dieser Zeit sollten die Tiere in ein „Sterilterrarium“ gehalten werden, d. h. auf Küchenpapier oder Zeitung. Dieses muss dann täglich gewechselt werden. Erst wenn die Kotuntersuchung negativ ist, dürfen die Tiere wieder auf Einstreu gehalten werden. Außerdem müssen alle Einrichtungsgegenstände gründlich gereinigt und gegebenenfalls ersetzt werden.

Routinemäßig sollten regelmäßige Kotuntersuchungen durchgeführt werden. Bei Reptilien, die Winterruhe halten, besonders Schildkröten, ist eine Kotuntersuchung mit entsprechender Entwurmung sechs Wochen vor der Winterruhe angezeigt.