Mit dem Erwachen der Natur aus dem Winterschlaf zieht es nicht nur uns, sondern auch unsere vierbeinigen Freunde ins Freie. Doch die ersten Sonnenstrahlen locken auch weniger erfreuliche Gesellen hervor – die Zecken. Diese kleinen Plagegeister erwachen aus ihrer Starre, sobald die Temperaturen konstant über 5 Grad klettern. Daher ist jetzt der richtige Zeitpunkt, um an den Zeckenschutz für Ihren Liebling zu denken.

Die unsichtbare Gefahr:

Zecken sind nicht nur lästig, sondern können auch Überträger von gefährlichen Krankheitserregern sein. Borreliose, Anaplasmose, FSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis), Ehrlichiose und neuerdings auch Babesiose zählen zu den ernstzunehmenden Krankheiten, die durch Zeckenbisse übertragen werden können. Besonders die Auwaldzecke, ein relativ neuer Player im Zeckenreich, zeigt eine rasche Ausbreitung und bringt die Bedrohung durch Babesien mit sich.

Die Zecke lacht, ist kein Schutzmittel aufgebracht:

Glücklicherweise gibt es eine Vielzahl an Schutzmitteln gegen Zecken auf dem Markt. Die Herausforderung liegt darin, das passende Präparat für Ihr Tier zu finden. Im Idealfall sollte das Schutzmittel die Zecken abwehren (repellierende Wirkung) und sie bei Kontakt abtöten. Die Auswahl des richtigen Mittels richtet sich nach verschiedenen Kriterien, und die Darreichungsform spielt dabei eine große Rolle:

  1. Spot-on-Präparate:
    • Einfach im Nacken des Tieres aufzutragen.
    • Bieten in der Regel einen Schutz von bis zu 4 Wochen.
    • Sind 24-48 Stunden nach dem Auftragen wasserfest.
    • Achtung: Gelegentliche Hautreizungen und ein temporär „öliger Fleck“ im Fell können auftreten.
  2. Halsbänder:
    • Zeichnen sich durch eine sehr lange Wirkdauer von mehreren Monaten aus.
    • Aber Vorsicht: Es können Hautirritationen auftreten und nicht alle Bänder sind wasserfest.
  3. Tabletten:
    • Ideal für hautempfindliche Hunde.
    • Einfache Verabreichung als Leckerli möglich.
    • Bieten je nach Präparat einen Schutz von 5 bis 12 Wochen.
    • Achtung: Eventuelle Unverträglichkeiten wie Durchfall oder Erbrechen können auftreten, und sie besitzen keine repellierende Wirkung – die Zecke stirbt erst bei Kontakt.

Die Scheu vor der „chemischen Keule“ ist bei vielen Tierbesitzern groß, jedoch sollte die ernste Bedrohung durch zeckenübertragene Krankheiten nicht unterschätzt werden. Natürliche Hausmittel wie Knoblauch oder Kokosöl bieten oft keinen zuverlässigen Schutz.

Es ist ratsam, sich von Ihrem Tierarzt beraten zu lassen, um das am besten geeignete Zeckenschutzmittel für Ihren Liebling zu finden. Gemeinsam können wir dafür sorgen, dass unsere vierbeinigen Freunde gesund und froh durch die Zeckensaison kommen.